BAIKALSEE

In ganz Russland gibt es wahrscheinlich keinen schöneren Ort als Baikalsee, die "Perle Sibiriens" - kristallklares (und meistens von Trinkqualität), mit Bergen und wenigen Siedlungen mit Holzhäusern umgebenes Gewässer". "Russia, Ukraine, Belarus" von "Lonely Planet" ( 2000, Seite 642).

Mutter Natur schafft ihre Lieblingswerke und gibt ihnen absolute, erstaunliche Macht. Ohne Zweifel, ist der Baikalsee eine von solchen Schöpfungen der Natur. Baikal ist eine Art Universum für sich, mit seiner 30-Milllionen-Jahre-Geschichte und seiner eigenen Evolution, mit vielen Rätseln und Geheimnissen, versteckten in seinen Tiefen. Er hinterlässt einen unvergesslichen Eindruck im Herzen jedes Menschen, der je seine Ufer besichtigt hat.

Die Uferlinie vom Baikalsee erstreckt sich über 2000 Kilometer. Seltsam, aber uns ist es einfacher, uns Tausende Kilometer im offenen, leeren Weltraum zwischen der Erde und dem Mond vorzustellen, als diese zweitausend Kilometer der majestätischen, lebendigen Schönheit, die für Wanderungen und gemächliche, ruhige Betrachtung offen ist. Man kann dieses Bild einfach nicht begreifen, es ist großer, schöner, mannigfaltiger und bezaubernder, als wir uns vorstellen oder mit unserem Verstand begreifen können. Das kann man nur mit eigenen Augen sehen.

Es ist schwer zu begreifen, dass das Volumen der Wassermasse vom Baikalsee 23 tausend Kubikkilometer, d.h. gegen 20 Prozent der Süßwasservorräte der Welt beträgt. Die Stärke der Ablagerungen auf seinem Grund ist 2.5 bis 3 tausend Meter. Im Wasser vom Baikalsee und auf seinen Ufern gibt es Hunderte und Hunderte von endemischen Tieren und Pflanzen, die man sonst nirgendwo in der Welt findet. Es dibt auch viele unglaubliche Fakten vom Baikalsee.

Wir buchen Unterkunft in Hotels und Gastfamilien in verschiedenen Siedlungen am Baikalseeufer, d.h. in Listwjanka, Bolschie Koty, Bolschoje Goloustnoje, Chuzhir auf der Olchoninsel, Sewerobaikalsk usw. Wir bieten zahlreiche Touren am Baikalsee (von eintägiger Besichtigung von Listwjanka, dem Freilichtmuseum der Holzbaukunst und dem Limnologischen Museum bis auf eine Woche Wanderung auf dem Baikalufer entlang). Eine-Stunde-Bootsfahrten bis 8-Tage-Kreuzfarten in den Nordteil des Sees. Sie können auch eine von unseren Jeep-, Fahrrad- und Tauchtouren sowie Paddeln auf dem Baikalsee und Wildwasserkanufahren auf seinen Zuflüssen auswählen.

IRKUTSK

Irkutsk ist der populärste Stop unterwegs auf der Transsib. In dieser Stadt, die mal als "Paris Sibiriens" bekannt war, finden Sie mehr relaxte und freundliche Leute als in Moskau oder anderen Großstädten im Westen Russlands. Auf vielen Straßen sieht man gemütlich aussehende Holzhäuser, deren Wände und Fenster mit schöner Holzschnitzerei beschmückt sind, was für sibirische Holzbaukunst typisch ist. Irkutsk wurde im Jahre 1661 von einer von Iwan Pochabow geführten Kosacken- und Steuereinnehmergruppe als eine Militärfestung gegründet. Die Aufgabe der Festung war die Ältesten der burjatischen Stämme zu erschrecken, damit sie die Steuern an Russland rechtzeitig und korrekt zahlen. 1686 wurde hier eine Kirche gebaut und eine Kleinstadt ist auf dem Angaraufer entstanden. Teekarawanen aus China passierten Irkutsk, Pelzhändler verkauften hier ihre Rauchwaren, es gab Goldminen in der Nähe, und die Stadt hat sich schnell zu einem wichtigen Handelszentrum Sibiriens entwickelt. Mitte des 19. Jahrhunderts ist Irkutsk zur Hauptstadt Sibiriens, seinem administrativen, Finanz- und Kulturzentrum geworden. Die Irkutsker Bevölkerung bestand aus Pelzhändlern, Teekaufleuten, Goldgräbern, Industriellen und ehemaligen Gefangenen. Als Hauptstadt Sibiriens war Irkutsk ein Ansiedlungsort der verbannten Adeligen aus Westrussland. Die berühmtesten Verbannten waren Dekabristen, die 1825 einen Aufstand gegen den Zaren in Sankt-Petersburg gewagt hatten. Heutzutage ist Irkutsk mit seiner Bevölkerung von 600.000 Leuten eine der größten sibirischen Städte. Hier gibt es 10 Universitäten, ein großes wissenschaftliches Zentrum. Viele schöne Häuser von unterschiedlichen Architekturstilen im Stadtzentrum wurden Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Einige alte Russisch-orthodoxe Kirchen und eine polnische Kathedrale liegen im Stadtzentrum, am Zentralplatz.

Wir bieten Unterkunft von Luxusapartamenten bis auf günstige Hotels und Gastfmilien - wo man echte Atmosphäre der russischen Gastfreundlichkeit genießen kann. Wir können einen Stadtrundgang oder eine Stadtrundfahrt, sowie Museen- und Kirchenbesichtigungen, Kultur- und Folkloreprogramme für Sie arrangieren.

OLCHONINSEL

Olchon ist die größte Insel vom Baikalsee. Sie 71 km lang und 15 bis 25 km breit. Olchon ist der schönste und geheimnisvollste Ort am See. Nach dem Klima und der Landschaft unterscheidet sich die Insel von allen anderen Gegenden am Baikalsee. Die durchschnittliche Sommertemperatur ist zwischen 20 und 23 Grad über null, es gibt viele sonnige Tage, es regnet nur selten. Im Winter gibt es hier nicht so viel Schnee, es ist windig, die Lufttemperatur ist gegen 20 Grad unter null. Die Natur der Insel ist außerordentlich mannigfaltig: es gibt wunderschöne Sandstrände, hohe Steppenhügel, malerische Kaps, Kieferwälder und pittoreske Felsen, bunt gefärbte mit gelben, roten und orangen Flechten. Der trockene Steppenboden im Süden der Insel passt großartig fürs Gelände-Mountain-Biking. Der Mittelteil der Insel ist mit dichtem Wald bedeckt, und im Norden hat man ab und zu eine Chance Baikalseerobben zu beobachten, die sich auf den Steinen erholen und die Sonne genießen. Maloe More, der Ostteil des Baikalsees zwischen der Insel und dem Festland, ist einer der wenigen Orten am See, wo das Wasser im Sommer warm genug fürs Schwimmen wird. Die Insel wurde von der Natur während Millionen Jahre der tektonischen Akivität geformt. Der tiefste Punkt vom Baikalsee (1637m) befindet sich an der Westseite der Insel. Auf der Insel gibt es einige kleine Seen, der höchste Berg (1300m) heißt Zhima, vor langer Zeit war dort ein sakraler Ort für schamanistische Zeremonien und Beerdigungen. Auf der Insel gibt es auch einige Orte von archäologischem Interesse, wie z.B. Ruinen einer Festung, die von mysteriösen Kurykanen (ein Volk chinesischer Herkunft, das hier zwischen 500 und 1000 nach Christus gewohnt hat) in Eisenzeit gebaut wurde. Die Insel ist berühmt als Zentrum vom Schamanismus, der ursprünglichen Religion der sibirischen Einheimischen - Burjaten. Viele schamanistische sakrale Orte und Felsenmalereien befinden sich hier. Das größte Dorf auf der Insel ist Chuzhir, ein Fischerdorf mit Bevölkerung von 2000 Leuten.

Fährenverbindung funktioniert Mitte Mai bis Mitte November ab 9 Uhr morgens bis 8 Uhr abends. Im Winter (Ende Januar bis Anfang April) ist es möglich vom Festland auf die Insel übers Eis zu kommen.

"BAIKALCOMPLEX" arrangiert unterschiedliche kulturelle Programe und abenteuerliche JEEP-TOUREN auf Olchon mit Ãœbernachtungen in einer privaten Pension in Chuzhir oder in Zelten auf dem Ufer.

LISTWJANKA

Listwjanka, ein kleines, vom Tourismus lebendes Dorf, liegt am Baikalseeufer, 70 km von Irkutsk. Die ersten Russen sind in der Mitte des 17. Jahrhunderts hierhergekommen, und nach hundert Jahren war hier eine kleine russische Siedlung. Die Siedlung wuchs zusammen mit Entwicklung der Navigation am Baikalsee. Listwjanka ist ein altes sibirisches Dorf, das am Ausfluss der Angara liegt. Ursprünglich war es ein Dorf der Kaufleute und Seefahrer. Seit dem 18.Jahrhundert brachten die Schiffe Kaufleute, die unterwegs in die Mongolei, nach China oder in den Fernen Osten waren, quer über den Baikalsee.

Ungeachtet seiner bescheidener Größe ist Listwjanka eines der lebhaftesten touristischen Zentren in ganz Sibirien. Dank seiner Nähe an Irkutsk kommen nach Listwjanka wahrscheinlich mehr Touristen (meistens Einheimische am Wochenende und Ausländer auf Urlaub) als in andere Städte und Dörfer am Baikalsee zusammengenommen. Heutzutage ist das Dorf mit einem auf Touristen orientierten Markt, Picknickstellen, Hotels und Cafès ziemlich überfüllt.

In Listwjanka befindet sich das Limnologische Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften. Es beschäftigt sich mit Seen und künstlich gemachten Gewässern von Sibirien und dem russischen Fernen Osten, und besonders mit dem Baikalsee. Zum Institut gehört ein kleines, aber sehr interressantes Museum von Flora und Fauna des Baikalses und der Region. Die Bevölkerung von Listwjanka ist 2.300 Leute.

Willkommen in unser "LISTWJANKA CHALET"! Unser freundliches Personal kann Ihnen Auskunft geben und beim Arrangieren der Ausflüge in Listwjanka und der Gegend helfen. Hier können Sie sich auch Ansichts- und Landkarten anschauen oder kaufen. Genießen Sie unsere Gastfreundlichkeit!

BOLSCHIE KOTY

Bolshie Koty ist ein kleines Dorf, das am Seeufer 20 km nördlich von Listwjanka liegt. Es gibt keine Landstraße hier, und man kann zu diesem kleinen Ort nur zu Fuß oder mit Wassertransport kommen. Ein schöner 20 Kilometer langer Wanderpfad führt hierher auf dem Baikalufer entlang, bergauf und -ab. Im Sommer gibt es regelmäßige Verbindung zwischen Irkutsk, Listwjanka und Bolschie Koty, das Tragflügelboot geht täglich.

Umgeben von waldbedeckten Hügeln und malerischen Felsen, hat diese stille Ortschaft ihren eigenen Lebensrhythmus, der nicht mit der Uhrzeit, sondern mit der Sonne und dem Wechsel der Jahreszeiten gemessen wird. Früher suchte man nach Gold im Fluss von Bolschie Koty, und heutzutage kann man immer noch röstende Bagger 1 km weit vom Dorf sehen. Zur Zeit vom Goldrausch gab es im Dorf eine eigene Bäckerei, ein Sägewerk, eine kleine Glasfabrik u.s.w. Jetzt beschäftigen sich die 60 Einwohner von Koty mit dem Fischen, dem allmählich wachsenden Tourismus und mit der Arbeit an der wissenschaftlichen Station der Fakultät für Biologie der Universität Irkutsk. Im Sommer wird der Ort voll von Studenten, die hier ihr Praktikum machen, einheimischen Toiristen, die in den nächsten Tälern kampieren, sowie Touristen vom Westen, die hierherkommen, um die Natur vom Baikalsee zu genießen.

Diese Ortschaft ist ideal für Erholung von Stress, Hektik und Straßenverkehr der Großstädte. Die Gegend ist reich an Naturschönheit und Geschichte, ein schönes Reiseziel für Natur- und Kulturferien und aktive Abenteuertouren.

Wilkommen in unser nettes "KOTY CHALET". Einfache Wanderungen, bunte Farben, viele Pilze und Beeren im Wald, Sonnenuntergänge über dem großen See - all das bleibt für immer in Ihrem Herzen.

DIE ALTE CIRCUMBAIKALEISENBAHN

Der Teil der Transsibirischen Eisenbahn auf dem Südufer des Baikalsees von Port Baikal bis auf Kultuk heißt die Circumbaikaleisenbahn. 1900 bis 1904 kamen die Züge von Irkutsk nur bis nach Post Baikal, wo damals das Ende der Eisenbahn war. Von hier brachen zwei große Dampfschiffe-Eisbrecher Passagiere und Güter quer über den See, aufs andere Ufer, wo es wieder Eisenbahnschienen gab. Nach vier Jahren hat man die erste Eisenbahnlinie rund um das südliche Ende vom Baikalsee gebaut und die Transsib vollendet. Die Länge dieser Strecke ist 84 km, das ist die kürzeste, aber auch die meist komplizierte und technisch anspruchsvolle Strecke der ganzen Transsibirischen Eisenbahn, denn hier sollte man einen Tunnel oder eine Brücke fast jedes Kilometer bauen. Die Circumbaikal enthält Denkmäler der Architektur, der technischer und Ingenieurkunst (Tunnel, Gallerien, Brücken, Viadukte und Mauern). Sie ist eine Art Museum für Ingnieur- und Baukunst. Das ist ein Ort, wo sich solide Festigkeit und außerordentliche Eleganz der Gerüst- und Steinbrücken, Schutz- und Stützmauern und Gallerien vereinigt haben. 46 Tunnels, Gallerien und andere Gebäude, 248 Brücken und Viadukte, 268 Stützmauern 172 Architekturdenkmäler sind bis heute erhalten geblieben. Zusammen mit russischen Bauarbeitern haben erfahrene italienische, türkische und chinesische Maurer am Bau der Brücken und Tunnels gearbeitet. 1957 wurde der Irkutsker Staudamm gebaut, und der Teil der Eisenbahn zwischen Irkutsk und Port Baikal wurde überflutet. Statt dieser Strecke wurde eine andere gebaut, die von der Stadt direkt übers Gebirge in den Süden vom Baikalsee führt. Die Circumbaikal wird nicht meht oft benutzt; heutzutage ist sie zu einer touristischen Attraktion geworden: einheimische Touristen kampieren hier am Wochenende, berühmte Sonderzüge wie "Zarengold" und "Orient Express" machen hier einige Stops an besonders malerischen und interessanten Stationen.

Das hundertjährige Jubiläum der Circumbaikaleisenbahn

EINTÄGIGE TOUR AUF DER CIRCUMBAIKALEISENBAHN - eine Kulturreise für wissbegierige, aktive Reisende, die gerne Zugreisen unternehmen, historische Sehenswürdigkeiten und schöne Natur mögen.

DAS TUNKA-TAL

Eine der schönsten Naturlandschaften, empfehlenswert für alle Reisenden, Abenteuersucher und Fotografen. Es wurde nach dem Namen eines kleinen Flusses genannt, der sich eine tiefe und enge Schlucht im Gebirge unterwegs zum Flachland durchgemacht hat. Das Tunka-Tal ist durch eine gute Landstraße mit der Transsibirischen Eisenbahn, der Federalautobahn M55 und Sludjanka verbunden, deshalb ist es nicht so abgeschieden, wie die Region von Oka. Die Gegend ist meistens von Burjaten, einem einheimischen sibirischen Volk mongolischer Herkunft, besiedelt. Auf dem Tal gibt es hier und dort ihre kleinen Dörfer. Die meisten Burjaten beschäftigen sich mit Viehzucht und Agrikultur, denn diese Gegend hat reiche Böden und gute Weiden. Die Region ist unter Abenteuersüchtigen berühmt - in erster Linie, wegen dem Tunkinsky Gebirgskamm und dem Ostsajangebirge; sie ist perfekt für Wanderungen, Rafting und Kanufahren, sowie fürs Bergsteigen. Das Klima ist kontinental, Sommer ist lang und mild, für Winter ist starker Frost vom November bis Februar typisch. Auf dem ganzen Teritorium findet man Spuren der uralten Gletscher. Anstelle der Gletscher gibt es jetzt tiefe Seen mit eiskaltem und klarem Wasser. Die Bergpässe sind meistens felsige Bergsättel mit steilen Abhängen, die mit Steingeröll und grünen Wiesen umgeben sind. Die Höhe vom Gebirge ist gegen 3000 m über dem Meeresspiegel.

Rundrum liegt der Taigawald, reich an Wildtieren und unterschiedlichen Beeren, wie Himbeeren, Preiselbeeren, Blaubeeren, Heidelbeeren, Geißblatt u.a. Der meistverbreitete Taigabaum ist die sibirische Zirbelkiefer, dialektal "Zeder" genannt. Früher, bevor Sonnenblumenöl in Sibirien erschien, pressten Sibirier Pflanzenöl aus Nüssen von diesem Baum. Der Schnee schmilzt gewöhnlich im Juni, aber in einigen dunklen Schluchten kann er auch den ganzen Sommer lang liegen bleiben. Die nördlichen Abhänge der Berge und Bergpässe sind bis Mitte Juni mit tiefem Schnee bedeckt. Die hiesigen Einwohner gebrauchen Pferde, um auf guten Reitpfaden entlang über die Gebirgskämme und Bergpässe zu gelangen. Es ist auch möglich, Ausritte zur Hauptsehenswürdigkeit von diesem Gebirge, dem Quellental Schumak, zu unternehmen. Am südlichen Fuß des Gebirges gibt es zahlreiche Ortschaften mit Mineralwasserquellen, die Einheimische für Kur gegen viele Krankheiten gebrauchen. Am berühmtesten sowie am populärsten sind zwei davon: Arschan und Nilowa Pustyn, mit entwickelter Infrastruktur, den guten warmen Heilwasserbädern und Mineralwasserquellen, guten Hotels, Pensionen und kleinen Cafés, wo man typische burjatische Gerichte probieren kann. In den 80er Jahren ist die ganze Region von Tunka zu einem Nationalpark geworden.

"BAIKALCOMPLEX" bietet JEEP-TOUREN INS TUNKA-TAL - mit Besichtigung eines buddhistischen Tempels und der Bäder von Arschan und einer einfachen Tageswanderung entlang des Kyngarga-Flusses. Übernachtung in einer privaten Pension oder einem Hotel.

SHAMANISMUS

Lange Zeit vor dem Christentum war Schamanismus, eine Art Heidenglaubens, ein Erdekult, der aus Steinalter herkommt, die ursprüngliche Religion der sibirischen Einheimischen. Shamanismus hatte viele Formen und Varianten mit eigenen Traditionen und Praktiken bei jedem Volksstamm und jeder Sippe. Trotzdem stützte sich jede Form auf dengleichen Glauben, dass das Universum aus drei miteinaner verbundenen Welten besteht. In der oberen Welt leben Götter, in der mittleren Welt sind Menschen und Tiere, in der unteren Welt - Geister und Tote. Die Natur in der Welt der Menschen wird von den übernatürlichen Kräften aus den anderen zwei Welten regiert. In diesem System wurde Mensch als unabdingbarer Teil der Natur betrachtet, nicht als ihr "König". Shamanismus, ebenso wie Animismus, behauptet Präsenz der Geister überall in Objekten der Natur. Sehr wichtig war auch die Idee, dass Tiere und Vögel, ebenso wie Menschen, ihre Individualität haben, und das auch ihre Seelen nach dem Tod in die untere Welt kommen. Der philosophische Kern von diesem Glauben ist Bedarf am ökologischen Gleichgewicht. Man glaubte: jedes Objekt der Natur, besonders Berge und Quellen, hat eine Seele, bei der man sich ab und zu mit kleinen Geschenken bedanken sollte. Diese Praktik mit Steinpyramiden an Bergpässen und Gebetsbändchen, die man an sakrale Bäume anbindet, kann man immer noch in Tuva, Chakassien, Burjatien und Altai beobachten.

Die Rolle der Vermittler zwischen der Welt der Menschen und der anderen zwei Welten spielten traditionell Schamanen: Priester, Propheten und Ärzte gleichzeitig. Schamanismus ist eine agressive Disziplin, die einen unendlichen Kampf gegen Okkultkräfte, böse Geister und Dämonen vom Schamanen verlangt. Diesen Kampf sowie Kontakte zu den anderen Welten vollzieht der Schamane, indem er in Ekstase tanzt, in seine Schellentrommel schlägt oder manchmal Pilze und Pflanzen isst, um Halluzinationen hervorzurufen. Obwohl Buddhismus und Christentum heutzutage die zwei Hauptreligionen der Burjaten sind, gibt es immer noch viele Schamanen, besonders westlich vom Baikalsee.

"BAIKALCOMPLEX" bietet EINTÄGIGEN AUSFLUG ZUM SCHAMANEN - eine Kulturreise in ein burjatisches Dorf namens Ust-Orda, mit einem Folklorekonzert, Besichtigung des Ethnografiemuseums, Treffen mit einem Schamanen und Teilnahme an einer Schamanenzeremonie.