EINE INSEL ZWISCHEN ZWEI MEEREN
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Eine wunderbare Insel - Olchon! Mongolen glaubten, dass hier das Zentrum vom Universum war. Sie erstreckt sich in die Länge vom Baikalsee auf 71 Kilometer und ist durch das Kleine Meer vom Westufer und durch das Große Meer vom Ostufer getrennt - liegt also zwischen zwei Meeren. Gibt es viele Inseln wie diese in der Welt? Das Südende von Olchon ist reich an Granat, aber er hat keinen Wert dort, man hält ihn für einfachen Naturstein. Echte Schätze gibt es auf der Insel.
Spärliche niedrige Kiefern wachsen dort. Kiefernadeln sind lang, von Farbe des Uralmalachits, so buschig, dass man den Baumstamm darunter kaum sehen kann. Das ist ein Zeichen vom gesunden Klima auf der Insel. Mit bunten Flechten bedeckte Felsen sind auch ein Beweis für Luftsauberkeit. Das Klima ist warm und trocken, Niederschläge betragen nur 200 Millimeter pro Jahr. Der Boden ist sandig, Steppenkräuter wachsen dort, viele davon sind relikt. Die Wälder bestehen aus Kiefern und Lärchen. Geräusche der Murmeltiere und Heuschrecken tun gut für Gesundheit.
Es gibt einen See mit Heilwasser im Südteil der Insel, der immer noch fast unerschlossen ist. Andererseits, sind die Burchanbucht und Burchanfelsen fast jedem bekannt. Diese Landschaft ist einer von den neun meist sakralen Orten der Schamanisten. Das ist Palast des Gottes auf der Erde. Es gibt einen bemerkenswerten Berg namens Zhima. Die tiefste Mulde des Baikalsees (1637 Meter) liegt genau gegenüber, zehn Kilometer vom Ufer. Der Berg ist mit einem Fichtenwäldchen bedeckt.
Tschinghis Chan ist "zu trockenem Fuß" hierhergekommen; seine Mutter war geboren dort, hinter dem Großen Meer (Bolschoje More), im Bargusintal. "Zu trockenem Fuß" heißt auf dem Festland. Burjaten glauben, dass die Olchoninsel damals eine Verbindung zum Ostufer hatte. Es wurde erwiesen, dass sich ein Unterseegebirge vom nördlichen Ende der Olchoninsel bis Uschkanyinseln erstreckt. Das Wasser darüber ist nur 200 Meter tief - fast nichts für Baikalsee!
Sandstrände am Westufer der Insel sind wunderbar. Nur - das Wasser ist kalt, nach andren Parametern - besser als in Antalya.
Es gibt zwei Hauptsehenswürdigkeiten in dieser Gegend: die Höhle von Usury und der Übergang von Maloje More zu Bolschoje More unter dem Choboyfelsen. Baikalrobben kommen dahin um sich auf den Steinen zu erholen und die Sonne zu genießen.
Die Höhle von Usury ist durch viele Fakten bekannt. 1990 der amerikanische Kopmonist Paul Winther wollte einen Teil seiner Baikalsymphonie genau dort aufführen. Vom Eingang der Höhle gibt es einen solch wunderschönen Blick auf den See - es wäre schwer, eine ähnliche Aussicht woanders zu finden. Man hat ein breites Panorama - fast 100 Kilometer - vor den Augen. Linkerhand liegt der Südteil des Baikalgebirges mit Schnee auf den Gipfeln. Einer der größten Flüssen der Welt, Lena, beginnt dort. Auf dem Ort hat Paul mit größter Begeisterung musiziert.
Oh, Olchon, wie reich bist du mit deiner Mannigfaltigkeit des Lebens, der Schönheit, der Sauberkeit, der Gesundheit! Du, die du den Baikalsee in zwei Meere geteilt hast!
Nach den Artikeln der Zeitschrift "Zeit zu reisen"
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