ZARENFISCH
|
Nach Wassily Smirnow,
Doktor der Biologie
Stör ist ein einheimischer Fisch des Baikalsees. Es gibt sonst keinen Ort in der Welt wo solch ein Fisch wie der Stör vom "Heiligen Meer" leben könnte. Stör ist endemisch, sowie lebendgebärander geheimnisvoller Golomjankafisch und viele andere Bewohner vom Baikalsee.
GESCHICHTE
|
Menschen haben Stör sowie viele andere Fische vom Baikalsee seit uralten Zeiten gefangen - seit die ersten Menschen hierher gekommen sind. Die alten Ficher fingen Störe in tiefen Seebuchten mit dem Spieß und in den Flüssen mit dem Hacken. Hacken aus Knochen und Krallen der Wildvögel waren an einem dicken Schaft mit Riemen, Sehnen oder Haaren festgebunden. Fischer der alten Zeiten gebrauchten auch aus Haaren, Sehnen der Tiere und später - aus Pflanzenfasern geflochtene Netze.
Nach den Gräten zu urteilen waren die Störe riesig: ein bis zwei Meter lang.
Es gab aber nicht so viele Menschen am "Heiligen Meer", ihre Fischgeräte waren primitiv, deshalb konnten sie nicht zuviel fischen, nur fürs Überleben genug. Das echte industrielle Fischen wurde vor zwei-drei Jahrhunderten angefangen. Bis auf fünf Tonnen Störe wurden jährlich im Baikalsee gefischt. Im Sommer gebrauchte man große Fluss- und Seenetze und im Winter ließ man Netze unters Eis herunter. Man fing Störe verschiedener Größe: vier bis zehn Kilo im Durchschnitt, aber es gab auch sehr große: 100 bis 130 Kilo. 1911 hat man einen resigen, herrlichen Stör gefangen. "Wenn man ihn mit einem Leiterwagen transportierte, festgebunden und bedeckt mit nassen Säcken, um ihn lebendig zu halten, hing sein Schwanz um ein halbes Meter runter".
Die gefangenen Störe wurden in großen Flechtfässern vor dem Transportieren auf den Markt oder auf die Messe aufbewahrt. Im Winter hielt man diese Fässer unter dem Eis, mit einer langen Leine angebunden. Im Winter brachte man lebendige Fische nach Irkutsk übers Eis, auf den Schlitten, mit nassem Moos bedeckt. Unterwegs imprägnierten Männer das Moos mit Wodka, damit die Störe länger am Leben blieben - die schliefen ein und wachten später auf. Im Sommer transportierte man Störe auf den Booten. Auf dem Markt verkaufte man Störe lebendig oder geschnitten. Vom Stör blieben keine Reste übrig: man machte sehr wertvollen Klebstoff daraus, man verzehrte Kaviar. Solchen Überfluss gab es hier nicht so lange her: nur vor 80-100 Jahren.
Heutzutage sind wunderbare (nach dem Preis und der Qualität) Störe ins Rote Buch der seltenen und verschwindenden Tiere eingetragen, industrielles Fischen ist am Baikalsee verboten.
Nach den Artikeln der Zeitschrift "Zeit zu reisen"
|
|
|
|